Beachparty: LINKE kritisiert Veranstalter und Grüne

„Die Reaktionen des Veranstalters und der Grünen in Sachen Müllproduktion bei der Beachparty irritiert mich“, sagt LINKE-Ratsherr Niels Holger Schmidt zur Debatte um die massenhafte Verschwendung von Plastikbechern bei der Beachparty im Stenkhoffbad. DIE LINKE hatte den Antrag, auf Mehrwegbecher umzustellen, bereits im Dezember in den Rat eingebracht.

„Der Beachparty-Veranstalter sucht abenteuerliche Ausflüchte, weil Mehrweglösungen vielleicht den Gewinn verringern. Aber Gewinnmaximierung ohne Rücksicht auf Klima und Ressourcen können nicht das Prinzip der Innovation City sein“, sagt Schmidt. „Wenn man sich andere Festivals in der Umgebung anschaut, ist es gar kein Problem,
Getränke ausschließlich in Mehrweg-Kunststoff-Bechern auszuschenken“, sagt Schmidt. Er verweist etwa auf die Rock-Festivals in der Kanalbühne Gelsenkirchen. Dort nehmen zum Beispiel alljährlich 7000 an Pfingsten durchaus trinkfreudige Hardrock-Fans teil – und hinterlassen nicht massenhaft Einwegbecher wie die Beachparty.

Man habe auch nicht Ausschank im Glas gefordert, wie durch den Veranstalter suggeriert wird. „Aus Sicherheitsgründen kommen nur Kunststoffbecher in Frage. Aber eben Mehrweg“, macht Schmidt deutlich.

Das hält er auch für umsetzbar, etwa durch organisatorische Änderungen. Auch das Abwasserproblem sei lösbar, sagt Schmidt: „Die Schwimmerinnen und Schwimmer gehen beim normalen Badebetrieb ja auch nicht auf den Donnerbalken, sondern nutzen normale Sanitäranlagen“, sagt Schmidt. Und wenn das nicht ausreiche, könne der Veranstalter auch auf mobile Abwassertanks zurückgreifen. Auch das seien erprobte Standardmittel bei Großveranstaltungen. Wer solche normalen Standards nicht „im Kreuz“ habe, sei vielleicht der falsche Veranstalter für eine städtische Fläche.

„Wenn Mehrwegsysteme Mehrkosten verursachen, die der Veranstalter nicht tragen will, kann er sie auf den Getränkepreis umlegen. Niemand stürzt ins Elend, wenn das Bier 30 oder 50 Cent teurer wird“, sagt Schmidt. Die Veranstaltung an sich sei gar nicht der Kritikpunkt, sondern nur die Einwegbecher.

Erstaunt ist Schmidt auch über die Haltung der Grünen in der Sache: „Nachdem sie jüngst schon ihr Herz für den CO2-intensiven Flugbetrieb sowie Dreckschleuder Autorennen am Flugplatz Schwarze Heide entdeckt haben, finden sie nun offenbar Einwegbecher ganz in Ordnung, wenn es um die Beachparty geht. Da weiß man, was ‚Green washing‘ bedeutet: Ressourcenverschwendung bekommt einen grünen Anstrich.“