RWE muss für Hambacher Forst bezahlen

Die LINKE NRW
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Mit stolz geschwellter Brust hat der Braunkohleverstromer RWE am heutigen Mittwoch (14. August 2019) verkündet, dass er seinen Gewinn im ersten Halbjahr um mehr als 30 Prozent auf 914 Millionen Euro gesteigert habe. Quasi zeitgleich wurde eine von Greenpeace in Auftrag gegebene Studie publik, der zufolge der Hambacher Forst wie andere Wälder auch schwer unter den Folgen von Hitze und Trockenheit leide. Aber: „Der benachbarte Braunkohle-Tagebau verschlechtere die Situation des umkämpften Waldes ‚eklatant', schreiben Experten von der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde und dem Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung." So zitieren WDR und dpa aus der Studie. DIE LINKE in NRW fordert, dass RWE als Verursacher die in der Studie empfohlenen Maßnahmen, eine 500 Meter breite „thermische Pufferzone“ zu errichten, finanzieren muss.

„Es kann nicht sein, dass RWE in diesem Jahr erneut Milliardengewinne einfährt, damit vor allem seine Anleger glücklich macht, aber den Hambacher Forst und sein Ökosystem gleichzeitig zerstört", erklärt Hanno von Raussendorf, klima- und umweltpolitischer Sprecher der LINKEN in NRW.

„Der Hambacher Forst, so konstatiert die Studie, werde durch den benachbarten Braunkohleabbau zum Hitze-Hotspot. Damit das wichtige Ökosystem mit bedrohten Tierarten wie der Bechsteinfledermaus erhalten bleibt, muss die Oberflächentemperatur gesenkt werden. Das kann durch Wiederaufforstung der beschädigten Bereiche auch des angerenzenden Kiestagesbaus und ehemaliger Straßen erfolgen. Ein Wässern der sodann wachsenden Bäume bei Hitze und Trockenheit ist unerlässlich. Hier sehen wir RWE als Verursacher in der Pflicht", so von Raussendorf weiter.

Branchenkenner*innen rechnen zudem damit, dass der Konzern massiv von den Kompensationszahlungen des Bundes für den Ausstieg aus der Braunkohle profitieren dürfte. Die Verhandlungen darüber laufen. „Es ist ein Skandal, dass RWE für die Zerstörung der Umwelt auch noch belohnt werden wird", kommentiert von Raussendorf abschließend.