„Was ist ein Menschenleben im Bottroper Süden wert?“ LINKE kritisiert Pläne für den Feuerwehr-Neubau.

„Die Verwaltung versucht jenseits des Debattenstandes in den gewählten

Gremien einfach Fakten zu schaffen. Das ist dreist", sagt Niels Holger

Schmidt, Sprecher der LINKEN im Rat der Stadt, mit Blick auf die nun

öffentlich gewordenen Pläne der Verwaltung, ein Areal an der

Josef-Albers-Straße für einen Feuerwehrneubau zu pachten. Wie ein

Zeitungsbericht öffentlich gemacht hatte, will die Stadtverwaltung das

Gelände für bis zu 100 Jahre pachten - obwohl im Rat ausdrücklich

Alternativ-Planungen mit drei statt zwei Feuerwehr-Standorten

eingefordert worden waren. Der Oberbürgermeister hatte vergleichende

Planungen im Rat auch zugesagt. „Diese Zusage hat der OB nun

gebrochen. Das ist Arbeitsverweigerung seitens der Verwaltung“, stellt

Schmidt fest.

 

„Die Verwaltung versucht jenseits des Debattenstandes in den gewählten
Gremien einfach Fakten zu schaffen. Das ist dreist", sagt Niels Holger
Schmidt, Sprecher der LINKEN im Rat der Stadt, mit Blick auf die nun
öffentlich gewordenen Pläne der Verwaltung, ein Areal an der
Josef-Albers-Straße für einen Feuerwehrneubau zu pachten. Wie ein
Zeitungsbericht öffentlich gemacht hatte, will die Stadtverwaltung das
Gelände für bis zu 100 Jahre pachten - obwohl im Rat ausdrücklich
Alternativ-Planungen mit drei statt zwei Feuerwehr-Standorten
eingefordert worden waren. Der Oberbürgermeister hatte vergleichende
Planungen im Rat auch zugesagt. „Diese Zusage hat der OB nun
gebrochen. Das ist Arbeitsverweigerung seitens der Verwaltung“, stellt
Schmidt fest.

Jenseits manifester umweltpolitischer Bedenken gegen die Bebauung der
bisher unversiegelten Fläche in der zentralen Kaltluftschneise
nördlich der Innenstadt sprechen aus Sicht der LINKEN vor allem
Verkehrsgründe gegen die ausschließliche Konzentration der Feuerwehr
im Norden von Alt-Bottrop. Der von der Verwaltung gewünschte Standort
liegt sogar noch etwas weiter nördlich als der Bisherige. Das bringe
für den gesamten Süden der Stadt unvermeidlich schlechte Einsatzzeiten
mit sich. „Wenn die Verwaltung nun meint, ein dritter Standort sei
wegen der sich daraus ergebenden Personalbedarfe zu teuer, heißt das
kurzgefasst: Die Sicherheit der Menschen im Bottroper Süden darf
nichts kosten. Das ist völlig inakzeptabel“, stellt Schmidt fest.
Niemand komme auf die Idee, auf einen neuen Feuerwehrstandort in
Kirchhellen aus Kostengründen zu verzichten. „Aber die Menschen im
Süden sollen das hinnehmen?“, fragt Schmidt. Letztlich sei die
Kalkulation: Was ist ein Menschenleben im Süden wert. „Es geht bei
Rettungseinsätzen ja um Leben und Tod, nicht um die Auslieferung von
Pizza, wo es auf eine Minute mehr oder weniger Fahrzeit nicht ankommt.
Hier zählt tatsächlich jede Minute und die kostet im Zweifel auch
Menschenleben“, betont Schmidt.

Da die Verwaltung es abgelehnt habe, überhaupt einen dritten
Feuerwehr-Standort im Süden konkret zu prüfen, sei auch gar keine
sachkundige Entscheidung über die städtischen Vorschläge möglich: „Auf
welcher Grundlage sollen wir entscheiden, wenn es keine konkreten
Varianten gibt, die einander gegenüberstehen?“, fragt Schmidt. DIE
LINKE werde deshalb die völlig unzureichende Vorlage der Verwaltung
ablehnen.