LINKE zum Interview mit Chef der Ausländerbehörde: „Hoffentlich hat der Nachfolger weniger Vorurteile“

Günter Blocks

„Die Integration von Menschen aus anderen Kulturkreisen ist manchmal sicher nicht einfach. Aber eine solche Häufung von Vorurteilen, wie sie Bernhard Windmöller zum Ende seiner Amtszeit als Chef der Bottroper Ausländerbehörde demonstriert, das geht in einer solchen Funktion überhaupt nicht. Da kann man nur hoffen, dass die Verwaltungsspitze bei der Auswahl des Nachfolgers genauer hinsieht“, erklärt LINKEN-Kreisvorsitzender Günter Blocks.

Blocks, der selber für die Stadt Essen die Projekte zur Integration von EU-Bürgern leitet, weiß an manchen Stellen des WAZ-Interviews mit Windmöller nicht, ob er lachen oder weinen soll: „Der spricht von Sinti und Roma aus Bulgarien und Rumänien. Es gibt aber gar keine Sinti in Südosteuropa. Sinti leben schon seit rund 600 Jahren vor allem im deutschsprachigen Raum und – in geringerem Umfang – in unseren westlichen Nachbarländern.“ Wenn Windmöller behaupte, es sei schwierig, „Sinti in die Gesellschaft einzugliedern“, dann beleidige er damit Menschen, die zu Hunderttausenden von den Nazis verfolgt und ermordet worden seien.
Völlig unakzeptabel seien auch Windmöllers zahlreiche Verallgemeinerungen wie „Auf eine gute Schulbildung legen die Eltern keinen Wert“ oder „Die Männer sitzen wie die Paschas zu Hause“. „Klar gibt es solche Leute“, meint Blocks und ergänzt: „Aber alle Bulgaren oder Araber über einen Kamm zu scheren, das wäre ja, als würde man behaupten: Alle Deutschen haben so viele Vorurteile wie Windmöller.“