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Der Weg zur gesamtdeutschen LINKEN

Juni 2004: Als Reaktion auf die mit massiven sozialen Einschnitten verbundene Agenda 2010 von Bundeskanzler Gerhard Schröder gründet sich im Westen der Verein Wahlalternative Arbeit und Soziale Gerechtigkeit (WASG). In der WASG sammeln sich Gewerkschaftsvertreter, enttäuschte SPD-Mitglieder und viele Menschen, die sich erstmals in einer Partei engagieren.  

ab August 2004: Der ehemalige SPD-Chef Oskar Lafontaine zeigt offen seine Sympathien für die Protestbewegung. Im Osten organisiert die PDS, damals nur mit zwei direkt gewählten Abgeordneten im Bundestag vertreten, den Protest gegen Schröders Reformen. Im Westen geht der Protest gegen Hartz IV vor allem von Attac und der WASG aus. 

22. Januar 2005: Die WASG gründet sich in Göttingen offiziell als Partei.  Der WASG Landesverband NRW konstituierte sich eine Woche später in Dortmund.

22. Mai 2005: Die WASG  kandidiert bei den Landtagswahlen in N RWund erreicht auf Anhieb 2,2 Prozent der Stimmen, die PDS kommt auf 0.9 Prozent. Noch am Wahlabend verkündet Schröder um ein Jahr vorgezogene Neuwahlen zum Deutschen Bundestag:- offenbar, um einem Zusammenschluss von WASG und PDS zuvorzukommen.

30. Mai 2005: Als Reaktion auf die von Schröder angekündigte vorgezogene Bundestagswahl treffen sich erstmals Vertreter von PDS und WASG. Dabei wird eine mögliche Kooperation bei der Wahl ausgelotet.

10. Juni 2005:  PDS und WASG einigen sich auf einen gemeinsamen Antritt bei der Bundestagswahl. Die Kandidaten der WASG sollen auf den Listen der in Linkspartei umbenannten PDS antreten. Der im Mai aus der SPD ausgetretene Lafontaine erklärt sich neben Gregor Gysi zur Spitzenkandidatur bereit.   

18. September 2005: Bei der Bundestagswahl erringt das Linksbündnis 8,7 Prozent der Stimmen und hat damit den mit Abstand größten Zuwachs aller Parteien. Der Erfolg wird vor allem durch den Osten getragen, wo die Linkspartei 25,3 Prozent der Stimmen holt. In NRW sind es 5,2 Prozent. 

11. Dezember 2005: Die Linkspartei stellt auf ihrem Dresdener Parteitag die Weichen für den Zusammenschluss mit der WASG. In dem verabschiedeten Leitantrag wird der WASG ein fairer, solidarischer Einigungsprozess in Aussicht gestellt.  

2. April 2006: Bei einer Urabstimmung votieren 78,3 Prozent aller teilnehmenden WASG-Mitglieder für ein Zusammengehen mit der Linkspartei.  

29. April 2006: Auch der WASG-Bundesparteitag in Ludwigshafen votiert nach kontroverser Debatte für die Fusion.  

25. März 2007: Linkspartei und WASG beschließen nach mehr als einjähriger Planung ihre Fusion. Auf einem Doppelparteitag in Dortmund votieren 96,9 Prozent der Delegierten der ehemaligen PDS und 87,7 Prozent der WASG-Delegierten für den Verschmelzungsvertrag. 

13. Mai 2007: Bei der Bremen-Wahl kommt die Linkspartei auf 8,4 Prozent der Stimmen und zieht mit sieben Abgeordneten in die Bürgerschaft ein. Es ist das erste Mal, dass die Linke in ein westdeutsches Landesparlament einzieht.  

19. Mai 2007: Die Ende März eingeleiteten Urabstimmungen ergeben ein klares Votum für die Parteifusion. Bei der Linkspartei stimmen 96,9 Prozent für den Zusammenschluss, bei der WASG 83,9 Prozent. Offiziell vollzogen werden soll die Fusion mit dem Gründungsparteitag am 16. Juni.  

16. Juni 2007: Mit nur einer Gegenstimme beschließen die Delegierten auf dem Gründungskongress in Berlin offiziell die Verschmelzung von WASG und Linkspartei zur neuen Partei DIE LINKE. 

20./21. Oktober 2007: Gründungsparteitag DIE LINKE. NRW in der Maschinenhalle Gladbeck-Zweckel.

5. Juni 2009: Neugründung des Kreisverbandes der LINKEN. Bottrop. Bei den Wahlen 2009 erzielt DIE LINKE. Bottrop 5,3 Prozent bei der Europawahl im Juni, 4,6 Prozent bei der Ratswahl im August und 10,6 Prozent der Zweitstimmen bei der Bundestagswahl im September.

21. -  23. Oktober 2011: Mit einer Zustimmung von 96,9 Prozent der Delegierten verabschiedet der Erfurter Parteitag das Parteiprogramm der LINKEN.  Mehr dazu

DIE LINKE. NRW hat derzeit 8.836 Mitglieder.

(Stand: 04.01.2021)