A42-Sperrung: LINKE fordert Freigabe der Auffahrt Bottrop-Süd für PKW
Die Autobahn GmbH will die Auffahrt Bottrop Süd auch nach Freigabe der defekten A42-Brücke weiter geschlossen lassen - mit Ausnahme von Rettungsfahrzeugen. Grund dafür ist die geplante Position der Waagen auf der Autobahn Westlich von Bottrop. Die LINKE im Rat hat dem Oberbürgermeister nun einen Vorschlag für eine Öffnung der Auffahrt für PKWs gemacht: Mit einer zweiten Waage kurz vor der Brücke und einer Notableitung von LKW ins Gewerbegebiet.
Die zweite LKW-Waage in Höhe des BP Tanklagers vor der kaputten Brücke könnte dafür sorgen, dass schwere Fahrzeuge, die sich unzulässigerweise dort fahren, vor der Brücke herausgefiltert und auf die parallel verlaufende Straße Lichtenhorst abgeleitet werden. Von dort aus können sie über Knappenstraße und Prosperstraße zur B224 geleitet werden. Grundsätzlich soll diese Not-Ausfahrt nur situativ geöffnet werden, um Laster, die von der Wiegeanlage gestoppt werden, auszusortieren. Dabei sollen sie nach Auffassung der LINKEN auch direkt zur Kasse gebeten werden, damit sich ein Lerneffekt einstellt.
“Damit wären die Massen an PKW, die sich bei weiter geschlossener Auffahrt Bottrop-Süd durch Umleitungen drängeln, zu reduzieren. Gleichzeitig kann man mit einer Waage, die schon vor Oberhausen-Zentrum platziert wird, den Großteil des LKW-Verkehrs über die A516 ableiten. An den übrigen Auffahrten muss dann unmissverständlich gekennzeichnet werden, dass es ab Bottrop-Süd für LKW keine Durchfahrt gibt. Wer sich nicht daran hält, wird an der zweiten Waage abgefangen und mit Bußgeld belegt”, so LINKE-Ratsherr Sven Hermens.
“Dass die Auffahrt in Bottrop-Süd gesperrt bleiben soll, während gleichzeitig der nach Osten fahrende LKW-Verkehr mitten durch Bottrop geführt wird, darf keine Option sein. Schon jetzt leiden Pendler unter den Staus, Anwohner unter Lärm und Feinstaub. Deshalb muss Bottrop umgehend Maßnahmen treffen, die den Verkehr aus unseren Wohngebieten raushalten, zum Beispiel durch Fahrverbote für LKW. Dann muss man beispielsweise die Prosperstraße westlich der Knappenstraße eben dicht machen für die.” Ebenso müsse man engmaschig Feinstaub- und Lärmbelastung an den besonders betroffenen Straßen messen, verlangt Hermens.
Die Sozialisten im Rat begrüßen, dass sich die Verwaltung für eine Freigabe der Auffahrt zumindest für Rettungskräfte und den Bus nach Gelsenkirchen einsetzt, kritisieren aber die fehlende Perspektive für den PKW-Verkehr und den Schnellbus nach Gelsenkirchens. Der Plan, über viele Jahre diese Verbindung auf langen Umleitungen fahren zu lassen, sei abenteuerlich; “Der SB 29 fährt ohnehin viel zu selten - nur 15 mal am Tag, sonntags gar nicht. Gegenüber den tausenden LKW, die die Brücke sonst nutzen, ist das ein Witz. Diese Verbindung muss man erhalten und ausbauen, auch damit es weniger Autos auf der Strecke braucht”, so Hermens.