Gegen die Pläne zu Gesamtschul-Schließung und Aussortieren in neue Hauptschulzweige
Zu den jüngst durch einen Medienbericht bekannt gewordenen Planspielen der Schuldezernentin, nach dem Ende der Hauptschule Welheim wieder neue Hauptschul-Kapazitäten an allen Realschulen zu schaffen und in dem Zusammenhang auch die Janusz-Korczak-Gesamtschule zur Disposition zu stellen sowie diese durch eine Realschule mit Hauptschulzweig zu ersetzen, nimmt Günter Blocks, Kreisvorsitzender der LINKEN, Stellung:
“Mit ihren Plänen ist Dezernentin Alexius-Eifert als bildungspolitische Geisterfahrerin unterwegs.
Eine integrative Schule platt zu machen, um mehr gegliedertes Schulsystem, mehr Ausgrenzung und weniger Bildungschancen zu organisieren, ist Schulpolitik aus dem vorletzten Jahrhundert”, meint Blocks und konkretisiert:
“Bottrop kann keinesfalls auf eine von zwei Gesamtschulen verzichten. Angesichts der hohen Anmeldezahlen an der Willy-Brandt-Gesamtschule ist diese Idee völlig indiskutabel. Ein solcher Schritt würde dafür sorgen, dass viele Schülerinnen und Schüler, die eine integrative Schule besuchen wollen, in eine gegliederte Schule gezwungen werden. Das verschlechtert nachweislich die Chancen auf einen Bildungsaufstieg gerade für Kinder, die nicht aus akademischen Elternhäusern kommen. So etwas kann man im 21. Jahrhundert nicht ernsthaft vorschlagen.
Dass dies gerade eine Dezernentin, die vor ihrer Wahl noch behauptet hat, ‘Fan integrativer Schulen’ zu sein, als Möglichkeit propagiert, ist irritierend.”
Blocks weiter: “Bottrop braucht mehr integrative Schulangebote, keinen solchen Kahlschlag. Aufgabe ist jetzt, schnell ein Konzept zu erarbeiten, das mindestens zwei Gesamtschulen in Bottrop sichert. Dies ist auch ein Angebot für Schülerinnen und Schüler, die sonst die Hauptschule Welheim oder die Gustav-Heinemann-Realschule besucht hätten. Darauf muss sich die zuständige Dezernentin nun konzentrieren, nicht auf Spekulationen über die Abwicklung der Janusz-Korczak-Gesamtschule. Die Gründe für die heute noch freien Kapazitäten dieser Schule müssen durch exzellente Ausstattung und noch mehr integrative Angebote an der Schule beseitigt werden. In einem solchen Konzept muss auch ein (Teil-)Standort in Welheim gesichert werden”, meint der Kreisvorsitzende und betont: “In einer solchen integrativen Schuloffensive wird auch die Einbindung von Schülerinnen und Schülern aus Flüchtlingsfamilien besser möglich sein.”
Die Gedankenspiele der Verwaltung, an allen Realschulen Hauptschulzweige einzurichten, unter anderem, um dort diese Schülerinnen und Schüler zu “parken”, lehnt Blocks nachdrücklich ab: “Das ist das Gegenteil von Integration und es ist eine Sackgasse für die betroffenen Kinder. Dieses Konzept stigmatisiert und grenzt aus. Für die Betroffenen wird dann ein Bildungsaufstieg fast unmöglich.”