LINKE: Schul-Knacker endlich stoppen

Sven Hermens / Niels Schmidt

Zur massiven Einbruchswelle in Bottroper Schulen und Kitas - allein am

zurückliegenden Wochenende gab es mindestens zwei solcher Taten -

erklärt LINKE-Ratsherr Sven Hermens, Mitglied des Schulausschusses:

 

"Die Serie von Einbrüchen in Bottroper Bildungseinrichtungen hält

unvermindert an. In diesen Tagen war zum Beispiel wieder die

Droste-Hülshoff-Schule gleich zweifach das Opfer.

 

Kriminelle stiegen nach Informationen der LINKEN zunächst am Donnerstag in die Schule
selbst ein. Am Samstag wurde auch noch in die OGS-Räume eingebrochen.

In den Schulräumen wurden unter anderem gerade frisch installierte
Videobeamer aus der Decke gerissen. Auch wurden zum wiederholten Male
Sendeanlagen, die Schülerinnen und Schüler mit eingeschränktem
Hörvermögen benötigen, um dem Unterricht zu folgen, gestohlen. Ferner
sind nach Informationen der LINKEN auch Schulunterlagen mit Daten von
Schülerinnen und Schülern gestohlen worden.

Wir haben jüngst - bereits vor den jüngsten Einbrüchen - den
Oberbürgermeister zu der Einbruchswelle schriftlich befragt. Die
Antwort zeigt: Die Verwaltung nimmt das Problem offensichtlich nicht
ernst. Die einzige konkrete Information des OB zu den Einbrüchen ist
die Zahl: Danach wurde seit Anfang 2022 in mindestens 22-mal Kitas
oder Schulen eingebrochen. Weder ist die Verwaltung in der Lage, eine
konkrete Liste mit den Daten der Einbrüche zur Verfügung zu stellen,
noch ist man fähig, den angerichteten Schaden zu beziffern.
Irgendwelche Schutz-Maßnahmen hält der OB nach seinem Schreiben auch
nicht für notwendig.

Dabei handelt es sich bei den von der Stadt erfassten Zahlen ohnehin
nur um einen Teil der Einbrüche in Bildungseinrichtungen. Denn
Einbrüche in Kitas, deren Immobilien nicht im Eigentum der Stadt sind,
werden nicht erfasst.

Die Arbeitsverweigerung der Verwaltung in diesem Bereich ist schlicht
skandalös. Die materiellen Schäden müssen - wie allein der aktuelle
Fall an der Droste-Hülshoff-Schule zeigt - erheblich sein. Abgesehen
von materiellen Schäden zu Lasten der Allgemeinheit nimmt der OB die
fortlaufende Verunsicherung der Schulgemeinschaften einfach tatenlos
hin.

Wenn in Schulen vier oder fünfmal im Jahr eingebrochen wird,
produziert das unvermeidlich ein Unsicherheitsgefühl. Und es
demonstriert: Einbrüche werden seitens der Stadt offensichtlich als
Bagatelle angesehen, die keiner weiteren Sanktion bedürfen. Und:
Solche Kriminalität zum Nachteil gemeinschaftlichen Eigentums hat sehr
konkrete negative Folgen für die Schülerinnen und Schüler, etwa wenn
nun Beamer und Verstärkeranlagen fehlen. Auch der Verlust von
Unterlagen mit Daten von Schülerinnen und Schülern ist völlig
inakzeptabel."

Wir erwarten nun endlich ernsthafte Maßnahmen der Verwaltung, um die
Bildungseinrichtungen zu sichern und werden die Sache notwendigenfalls
auch mit Mitteln der Dienstaufsicht weiterverfolgen. Zunächst muss
sich der Schulausschuss mit der Frage dringend befassen.


Hier finden Sie die Antworten des Oberbürgermeisters Bernd Tischler: