Neue Feuerwache, alte Probleme?

Sven Hermens

Für den Neubau der Feuer- und Rettungswache 1 hat sich die Stadt im

vergangenen Jahr ein Grundstück an der Josef-Albers-Straße nördlich

des Marienhospitals gesichert.

 

Für die Planung des Baus hat die Verwaltung der Kommunalpolitik jetzt
in einem 67-seitigen Dokument die verschiedenen Bedarfe und Risiken
erläutert.

Darin findet sich unter anderem eine Grafik der Frischluftzufuhr,
wonach die geplante Feuerwache unmittelbar in der Schneise für das
Gebiet zwischen Schubertstraße und Oberbeckstraße liegt. Dazu erklärt
LINKE-Ratherr Sven Hermens:

“DIE LINKE, die seinerzeit mit der DKP bereits gegen den Erwerb der
Fläche protestiert hatte, sieht sich in ihren Zweifeln bestätigt. In
den bevorstehenden Hitze-Sommern der nächsten Jahrzehnte werden so
hunderte Haushalte deutlich weniger Abkühlung bekommen. Das geht mit
dem Ziel einer klimaresilienten Stadt nicht zusammen.

Ein anderes Problem, auf das der Bericht verweist, ist der hohe
Grundwasserstand auf dem Gelände. Im westlichen Bereich ist ab einer
Höhe von ca. 1,0 m unter Geländeoberkante (GOK) mit anstehendem
Grundwasser zu rechnen, so das Ergebnis der Untersuchungen.

Das führt dazu, dass für die neue Feuerwache keinerlei Keller oder
Tiefgarage und womöglich nicht einmal Montagegruben in Werkstätten
infrage kommen. Außerdem werden teure Entwässerungsanlagen notwendig.

Für DIE LINKE erhärtet das die Zweifel im Hinblick auf die Eignung des
Areals. Man baut eine neue Feuerwache wegen Feuchtigkeitsschäden in
der alten Wache, die wenige Meter entfernt vom geplanten Neubau liegt.
Aber man kommt nicht auf die Idee, vor dem Grundstückserwerb überhaupt
zu prüfen, ob man dort nicht die gleichen Probleme in Sachen
Grundwasser trifft. Solche Fakten müssen selbstverständlich vor einem
Vertragsabschluss auf dem Tisch liegen! Natürlich kann man im
Normalfall - mit hohen Zusatzkosten - vernünftig entwässern. Aber wenn
bei einem anhaltenden Starkregen die Hauptfeuerwache mit als erstes
unter Wasser steht, ist niemandem geholfen. Wie man die Feuerwehr auf
diesem Grundstück davor schützen will, ist mir schleierhaft."

Vergabeverfahren für Projektsteuerer und Generalplaner des Neubaus
soll der Stadtrat noch im Juni einleiten, die Verabschiedung der
Bedarfsplanung für die neue Feuerwache soll im September erfolgen.