Solidarität mit der Mietergemeinschaft Welheim!

Sven Hermens

Am Montag, den 20. November, haben sich Mieterinnen und Mieter der Vonovia aus Bottrop und Witten vor der Konzernzentrale in Bochum versammelt, um Einsicht in die Originalbelege einzufordern, die die explodierten Heiz- und Betriebskosten rechtfertigen sollen. Unterstützt werden sie dabei von Knut Unger vom MieterInnenverein Witten und Umgebung. Aus der Politik war einzig der LINKE Bezirksvertreter Sven Hermens vor Ort.

Die um 11 Uhr begonnene Kundgebung trotze mit einer entschlossenen Stimmung dem Regen und dem Fernbleiben der Presse. Knut Unger, jahrelanger Experte für die Abzocke von Vonovia, trug über die zwielichtigen Machenschaften bei den Abrechnungen vor. Er erhebt mit den Mieterinnen und Mietern 14 Einwendungen zu den Betriebskostenabrechnungen 2021 und 2022.

Diese können hier nachgelesen werden:
https://www.mvwit.de/einwendungen-zu-vonovia-betriebskosten-2021-2022/?fbclid=IwAR1fWh6bgWOvgqZFr-JpH-HR2KbBcme9MVZ7eezb_1Db41U3fOUmdRL6a6Q

Einige Betroffene konnten vor Ort ihre Wut und ihre Forderungen zum Ausdruck bringen.
Die Verzweiflung über die Kosten, die Angst vor der nächsten Rechnung, aber auch der Zorn über derart unmenschliches Verhalten des Immobilienkonzerns waren deutlich spürbar.

In seinem Redebeitrag machte unser Bezirksvertreter Sven Hermens deutlich: "Kein Unternehmen darf so viel Macht haben, im großen Stil ungestraft Mieterinnen und Mieter zu schikanieren und darüber hinaus ganze Ortschaften zu besitzen, in denen es quasi im Alleingang den Mietspiegel bestimmen kann."

Hermens betonte, wie wichtig es ist, dass immer mehr Betroffene sich das nicht mehr gefallen ließen und sich gegen die Machenschaften von Vonovia zu wehren. "Wenn zehn Mieter gegen Vonovia aufbegehren wollen, haben vermutlich die Mieter ein Problem. Sind es aber zehntausend, dann bekommt der Konzern mit den Abzock-Geschäften das Problem."

Hermens weiter: "Wohnraum ist ein Menschenrecht und kein Spekulationsobjekt. Deshalb gehören Wohnungen als Daseinsvorsorge in die öffentliche Hand und Konzerne wie Vonovia zerschlagen."

Auch wenn diese Fragen weder in Bottrop diskutiert noch entschieden werden könnten, hat DIE LINKE. im Rahmen ihrer Möglichkeiten versucht, Abhilfe zu schaffen. Mit einem Antrag zum Haushalt 2023 sollte ein Nothilfe-fonds eingerichtet werden, um im Härtefall denjenigen mit hohen Abrechnungen zu helfen, die sonst in Existenznöte geraten würden.

Leider wollen CDU, SPD, AfD, Grüne und FDP nicht nur auf Landes- und Bundesebene nicht die Spielregeln für solche Konzerne verschärfen, sondern sie lehnen auch auf kommunaler Ebene Nothilfen für Betroffene von deren Machenschaften ab.

DIE LINKE. steht uneingeschränkt solidarisch an der Seite aller betroffene Mieterinnen und Mieter und wird weiterhin alle Möglichketen ausschöpfen, sie in ihrem Kampf zu unterstützen!

 

Im Anschluss an die Kundgebung sind die Betroffenen mit Bevollmächtigten in die Konzernzentrale gegangen, um Belegeinsicht ein letztes mal einzufordern. Die frech grinsenden Pressesprecher der Vonovia verweigerten dies in einer dreisten "Verklagt uns doch" Haltung. Es seien keine Belege vor Ort, manches bräuchte noch Zeit zum Zusammenstellen und überhaupt wäre ja alles völlig rechtmäßig gelaufen.
Damit hat Vonovia abschließend die Belegeinsicht verweigert.

Wir wünschen dem MieterInnenverein sowie allen Klägerinnen und Klägern viel Erfolg und viel Kraft in der weiteren Auseinandersetzung. Wir stehen an eurer Seite!