Im Karstadt-Haus soll Helmkes Kasse klingeln

Günter Blocks

Wie aktueller Medienberichterstattung zu entnehmen ist, soll der bisherige Eigentümer des Karstadt-Hauses (bisher “Devello”) insolvent sein. Nach diesem Bericht schickt sich der Bottroper Immobilien-Mogul Oliver Helmke an, das Haus zu übernehmen. OB Bernd Tischler fasst bereits eine Anmietung durch die Stadt ins Auge und sagt: „Ich begrüße eine Bottroper Lösung mit einem guten und langfristigen Konzept“ und meint mit Blick auf laufende Gespräche: „Wenn die gut sind, schließe ich das nicht aus.“

 

Pikant an der Sache: Oliver Helmke ist Sohn von Dirk Helmke, einem der führenden Köpfe des Bürgerbegehrens “Neustart Bottrop”. Dieses propagiert den Einzug der Verwaltung in das Karstadt-Haus.

Dazu erklärt Günter Blocks, Kreisvorsitzender der Bottroper LINKEN:

“Die Kaltschnäuzigkeit, mit der von Seiten des Helmke-Clans und des Oberbürgermeisters dieses Klüngel-Geschäft eingestielt wird, sucht seinesgleichen. Ganze neun Tage sind zwischen dem Mehrheitsbeschluss des Rates, den geplanten Rathausanbau abzublasen und stattdessen auf die (Teil)Anmietung einer Bestandsimmobilie in der Innenstadt zu setzen, vergangen. Und schon hat Oliver Helmke eine Idee für ein passendes Angebot. Zufälle gibt's, die gibt's gar nicht.”

Nach Auskunft der Stadt auf eine Anfrage der LINKEN ist schon heute von Kosten von zusätzlich etwa einer Million Euro jährlich für die Anmietung von Räumen zu rechnen, wenn die Stadt schrottreife Verwaltungsgebäude durch Mietimmobilien ersetzen muss.

Schon heute - also vor dem angepeilten Karstadthaus-Deal - zahlt die Stadt 2,15 Millionen Euro im Jahr für Mieten. Wie man jüngst bereits der Medienberichterstattung entnehmen konnte, entfallen davon knapp 227.000 Euro auf die Flächen im früheren Commerzbank-Gebäude an der Osterfelder Straße 27. Wie auf Oliver Helmkes Webseite nachlesbar ist, ist das Haus eines seiner Projekte.
Auch am Südring-Center mietet die Stadt laut demselben Medienbericht heute für gut 184.000 Euro im Jahr Flächen an. Das Südringcenter ist bekanntermaßen ein Projekt von Karsten Helmke, Olivers Onkel.

“Was hier angebahnt wird, sind millionenschwere Geschäfte zu Lasten der Stadtkasse und zugunsten von verschiedenen Mitgliedern des Helmke-Clans. Das passiert wohlgemerkt, nachdem ein Mitglied dieser Familie führend eine Kampagne gegen eine Lösung durch einen stadteigenen Verwaltungsneubau geführt hat. So eine Selbstbedienungslösung zugunsten einer steinreichen Bottroper Familie ist völlig indiskutabel. Das wird das Vertrauen der Menschen in eine transparente und saubere Arbeit der Verwaltung und des Rates weiter beschädigen. Das untergräbt die Grundlagen der kommunalen Demokratie und öffnet antidemokratischer Hetze Tür und Tor“, so Blocks abschließend.