10. Eine Stadt für alle – hier sind wir zuhause

Bottrop wurde seit der Industrialisierung vor rund 150 Jahren massiv durch Zuwanderung geprägt. Ohne diesen Zuzug von Menschen aus Mittel- und Osteuropa sowie aus dem Mittelmeerraum gäbe es die heutige Großstadt Bottrop nicht.

Deshalb haben wir allen Grund, Neuzuwanderer willkommen zu heißen und ihnen die Chance auf vollständige Integration zu bieten.

Integration bedeutet für DIE LINKE in erster Linie Teilhabe!

Assimilation bzw. Angleichung kommt für uns nicht in Frage. Wir sind für interkulturellen Austausch.

Alle Menschen in unserer Stadt sollen die gleichen Chancen haben, am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen: unabhängig von ihrer sozialen, nationalen, kulturellen oder religiösen Herkunft, unab-hängig von ihrer Hautfarbe, ihrem Geschlecht oder ihrer sexuellen Orientierung.

Dennoch sind Menschen mit Migrationshintergrund – und das ist in Bottrop mehr als jeder Vierte – in vielen Bereichen benachteiligt.

Aus Sicht der LINKEN liegen die Ursachen vor allem in den gesamtgesellschaftlichen Rahmenbe-dingungen. Diese haben sich in den letzten Jahren leider stetig verschlechtert – und das nicht nur für Migranten. Aber die stetig verschärfte Umverteilung von unten nach oben trifft Migranten oft noch stärker.

 

Um eine wirkungsvolle und nachhaltige Integration zu ermöglichen, fordert DIE LINKE:

  • Rechtliche Gleichstellung
  • volle soziale Teilhabe (Partizipation)
  • Überwindung gesellschaftlicher Ausgrenzung

Für Bottrop bedeutet dies konkret:

  • Ein Wahlrecht für alle, die hier in Bottrop leben. Der erste Schritt dahin ist das Kommunalwahlrecht auch für Nicht-EU-Bürgerinnen und -Bürger, die ihren Lebensmittelpunkt hier haben.
  • Stärkung der Rechte und der finanziellen Gestaltungsmöglichkeiten des Integrationsausschusses
  • Konkrete Schritte, die mittelfristig Migrantinnen und Migranten ihrem Anteil an der Bevölkerung entsprechend Stellen in der Verwaltung und allen städtischen Betrieben schaffen. Derzeit beträgt ihr Anteil an den Beschäftigten weniger als 10 % gegenüber einem Anteil an der Bevölkerung von mehr als 25 %.
  • Ein kommunales wohnraumpolitisches Konzept, in dem die Stadt die räumliche Abschottung gezielt verhindert. Die Stadt hat dafür Sorge zu tragen, dass keine sozialkulturell bedingte Se-gregation entsteht.
  • Öffentlich geförderte interkulturelle Projekte und Ansätze. Insbesondere gilt dies für die Jugendarbeit.
  • Zusätzliche Förderangebote für Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund in Kitas und Schulen. Zu diesen zählen u. a. die Förderung der Herkunftssprache, um die Integration, aber auch Bildungs- und Berufschancen zu verbessern.
    Hierbei gilt es, auch Minderheitensprachen wie Kurdisch und Romanes angemessen zu fördern.
  • Eine kontinuierliche Förderung der antirassistischen Arbeit in den Schulen
  • Bereitstellung von zusätzlichen finanziellen Mitteln für das kommunale Integrationskonzept und stärkere Einbeziehung der Migranten-Selbstorganisationen
  • Ganz besonders setzt sich die Stadt für die Integration und Gleichbehandlung von Flüchtlingen und Asylbewerbern ein. Geflüchtete sollen dezentral und menschenwürdig untergebracht werden. Nach Ankunft der Geflüchteten eine sofortige Ermöglichung von Sprach- und Integrationskursen
  • Bottrop soll dem Bündnis “Städte sicherer Häfen” beitreten
  • Bottrop soll eine kommunale Antidiskriminierungsstelle einrichten
  • schnellere Anerkennung von ausländischen Bildungs- und Berufsabschlüssen

Die Integration, die wir uns wünschen ist:

  • menschenrechtskonform
  • solidarisch
  • antidiskriminierend

Worauf wir setzen:

  • Integration durch Bildung und Arbeit
  • Sozialräumliche Integrationsarbeit im Quartier
  • Bottrop als „sicherer Hafen“
  • das Grundrecht auf Asyl

Was wir dafür brauchen, ist ein Integrationssystem mit:

  • einer garantierten menschenwürdigen Unterbringung
  • Mehrsprachigkeit, damit jeder Mensch die Möglichkeit hat zu verstehen
  • Hilfestellung und Unterstützung
  • Einbeziehen von Migranten-Selbstorganisationen und Integrationsausschuss in politische Entscheidungen auf kommunaler Ebene

Was das bringt:

  • gleichberechtigte Teilhabe von Migrantinnen und Migranten
  • Integration, die keine Einbahnstraße ist