9. Wer nicht in die Jugend investiert, wird in Knäste investieren müssen!

Bottrop hat im sozialen und kulturellen Kinder- und Jugendförderungsbereich in den letzten Jahren massiv abgebaut: Allein bei der Jugendarbeit der Verbände wurden seit 2013 jährlich fast 200.000 Euro zusammengestrichen.

Jugendzentren wurden in ihrer Ausstattung ausgedünnt, Stellen zusammengestrichen, Lehr-schwimmbecken geschlossen.

Damit wirtschaften SPD und CDU unsere Zukunft herunter; denn Kinder sind nicht in erster Linie Kostenfaktoren, sondern gehören gefördert, betreut und unterstützt.

In Bottrop fehlt es massiv an Freiräumen, Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung, attraktiven Mitmach-Angeboten und Jugend(freizeit-)einrichtungen.

 

DIE LINKE fordert:

  • Kitas müssen kostenfrei sein.
    Schluss mit den unverschämten Gebührensteigerungen alle zwei Jahre!
  • Bottrop muss allen Eltern den Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz garantieren
  • Ausbau von U3-Betreuungsplätzen
  • Alle Kitas und Schulen sollen kostenloses und gesundes Essen anbieten
  • Die Schulsozialarbeit muss ausgebaut werden. Allerdings durch städtische Angestellte und nicht durch kirchliche Träger!
  • Kinder und Jugendliche unter 18 Jahre sollen kostenfrei in der Stadt mit dem Bus fahren können. Unter 12-Jährige sollen dabei ebenfalls kostenfrei von einem Elternteil begleitet werden können
  • Jedes Kind hat das Recht, Schwimmen zu lernen. Dafür muss die Stadt Bottrop dringend Lehrschwimmbecken bauen und Bademeister einstellen, um qualifizierten Schwimmunterricht zu garantieren
  • Das Stenkhoffbad muss dauerhaft gesichert werden und sollte stärker finanziell unterstützt und aufgewertet werden
  • Renovierung und Ausbau statt Streichung von Spielplätzen
  • Kostenlose und ganztägige Freizeit- und Ferienangebote für Kinder müssen in den Schulferien und darüber hinaus vorgehalten werden.
  • Mehr beitragsfreie Mitmachangebote in Kultur, Bildung, Sport und Freizeit müssen aufgelegt werden.
  • Für Jugendliche muss es mehr Freiflächen zum kreativen Ausleben (z.B. Graffiti) geben
  • Keine Stellenstreichungen bei Jugendamt und -arbeit! Neue Arbeitskräfte einstellen und Jugendzentren ausbauen und besser ausstatten
  • Das Jugendparlament gehört gefördert, ausgebaut, mit mehr Befugnissen ausgestattet und sollte für Jugendliche bis 21 Jahren geöffnet werden, damit auch Azubis, Studenten und junge Familien vertreten werden können
  • Bottrop muss attraktive Programme zur Bekämpfung von Jugendarbeitslosigkeit schaffen: u.a. überbetriebliche Ausbildungsplätze
  • Die Stadt muss als Arbeitgeber eine Ausbildungsquote von 10% erreichen.
    Die Reduzierung der Ausbildung auf den Eigenbedarf seit 2014 „spart“ der Stadt zwar jährlich 345.000 Euro, nimmt aber vielen Jugendlichen die Chance auf eine berufliche Perspektive. Diese „Stärkungspakt“-Kürzung muss rückgängig gemacht werden.

Sozialraumorientierung ist ein sinnvoller Ansatz der Jugendhilfe. DIE LINKE setzt sich dafür ein, dass die Akteure der Jugendarbeit vor Ort besser vernetzt werden (Schule, KiTa, Jugendfreizeiteinrichtungen, Bezirksvertretung, Nachbarschaftseinrichtungen u.a.) und dezentrale, wohnortnahe Angebote für junge Menschen erhalten bleiben und ausgebaut werden. Dabei müssen aber stets die Bedürfnisse und Lebenswirklichkeiten von Jugendlichen die Planungsgrundlage bilden. Die sozialräumliche Jugendarbeit darf nicht zu einer weiteren Abgabe öffentlicher Verantwortung oder zum Abbau von Leistungen führen.

Die LINKE schlägt vor, in der kommunalen Jugendarbeit der kommenden fünf Jahre folgende Akzente zu setzen:

  • Umwelt- und Verkehrspädagogik: Kinder und Jugendliche sollen die Möglichkeit bekommen, näher mit der Natur in Berührung zu kommen. Gerade Bottrop mit Stadtteilen wie Kirchhellen und Grafenwald bietet dafür gute Voraussetzungen.
    Verkehrspädagogik soll junge Menschen nicht zu unkritischen Verkehrsteilnehmern erziehen, sondern einen sicheren und bewussten Umgang mit Mobilität vorleben. Der internationale „Zu-Fuß-zur-Schule-Tag“ könnte mit Unterstützung des Jugendamtes zu einer festen Institution an Bottroper Schulen werden.
  • Interkulturelle Jugendarbeit: z.B. gemeinsame Projekte mit Jugendlichen unterschiedlicher Herkunft
  • Projekte für Toleranz und Demokratie sowie gegen Rassismus: Kindern und Jugendlichen soll der Reiz der Vielfalt und Unterschiedlichkeit nahe gebracht werden, um sie so gegen rechte und alltagsrassistische Hetze immun zu machen und auf ein gemeinsames Leben in unserer bunten Stadt vorzubereiten.
    Ein besonderer Schwerpunkt könnte in der Thematisierung der Lebenssituation von Menschen anderer Geschlechtsidentitäten und sexuellen Orientierungen liegen. Viel zu oft werden auch unter jungen Menschen diese Lebensweisen diskriminiert und ausgegrenzt.
  • Ausbau der Jugendbegegnung mit den Partnerstädten Bottrops
  • Jugendmedienprojekte, bei denen junge Menschen ihre Kreativität entdecken, entwickeln und präsentieren können. Die erfolgreiche Arbeit des Bottroper Medienprojektes soll fortgeführt werden.
  • Jugendsportangebote, die junge Menschen ermuntern, sich mehr zu bewegen, und die unabhängig vom Geldbeutel der Eltern zugänglich sein sollen